Hinter dem Kürzel ADS verbirgt sich das Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom. Beobachtet wird es vor allem bei Kindern und wird im Volksmund auch als Zappelphilipp-Syndrom bezeichnet. Die Behandlung der betroffenen Kinder ist schwierig und bisher gab es oft nur medikamentöse Ansätze.
Es ist seit Mitte der 80er Jahre bekannt, doch die Ursachen liegen noch im Dunkeln. Nur eines steht fest: Das ADHS hat nicht nur eine einzige Ursache. Genetische Veranlagung, Ernährung und soziale Strukturen spielen hier zusammen.
Die Kinder fühlen sich selbst in ihrer Haut nicht wohl. Ihre Aufmerksamkeit ist sehr schnell erschöpft, sie können sich kaum auf etwas konzentrieren und haben einen ungeheuren Bewegungsdrang. Immerzu sind sie unruhig, rudern oft unkoordiniert mit ihren Armen, düsen aufgeregt durch die Gegend.
Und so funktioniert das AD(H)S Sportangebot für Kinder.
Die Kinder lernen sich und ihren Körper besser einzuschätzen, das sind die Grundziele. Sie merken, was in ihrem Körper passiert, wenn sie schnell oder langsam laufen. In Gruppenspielen lösen die Kinder Aufgaben, die eine Planung erfordert, denn sie sollen im Team vorher überlegen, was sie wie machen wollen, bevor sie losstürmen.
Dabei lernen sie klare Regeln einzuhalten. Wer gegen sie verstößt, erhält rote und gelbe Karten wie beim Fußball. Die Kinder suchen zum Beispiel in einer bestimmten Reihenfolge nach farbigen Bällen in der Halle, die sie zu einem bestimmten Kasten bringen und ablegen. Spielerisch lernen sie auch mit Niederlagen umzugehen. "Die Frustrationstoleranz erhöhen", wie es häufig im Fachjargon heißt.
Die Kinder lernen, ihre Impulsivität in geplantes Handeln umzuleiten. Was sie im Training spielerisch erfahren, lernen sie für das Leben draußen: Eben nicht gleich jedem Impuls zu folgen, sondern sich vorher Gedanken über die Herangehensweise zu machen. Wenn Kinder den Sinn von Tätigkeiten erkennen, verhalten sie sich anders.
Durch die körperliche Aktivität erzielen wir viele Effekte, die gleichzeitig auch die motorischen Defizite und Fitnessmängel ausgleichen
Training der sozialen Kompetenzen:
Kinder lernen in der Gruppe unter Anleitung bei Auseinandersetzungen situationsadäquat zu reagieren.